Beim "Wine-Food-Pairing" bringt "experimentieren" Erkenntnisgewinn (so oder so ). Ich habe neulich zu einem Filet mal was anderes probiert. Die sichere Bank zu den Röstaromen des Fleischs wäre natürlich ein Bordeaux mit der Cabernet Sauvignon. Ich hatte voll Bock auf einen Manz Dona Fatima aus der weißen Rebsorte "Jampal" (der einzige rebsortenreine Jampal weltweit). Im Jahrgang 2014 schon etwas gereifter, schön schmelzig mit wunderbar integriertem Holz. Der Weißwein ist gegen mein lecker Steak nicht untergegangen, man kann sagen, er hat sich sogar ausgezeichnet behauptet. Das haben die Jampal und ich seeeehr gut hinbekommen. ;-)
Den Jampal verfolge ich nun bereits seit einigen Jahren. Sehr konstante Top-Qualität, jung getrunken als auch etwas gereift.
Die Begeisterung für autochthone Rebsorten, sortenrein ausgebaut, hat mich dazu bewegt eine Flasche Manz Dona Fátima 2011 aus meinem eisernen Vorrat aufzuploppen: Im Portugalforum.org mehrfach vorgestellt und mein Urteil bleibt 100% bestehen (will heißen, ich war bei der Erstverköstigung 2013 nicht "over-excited"): Ein single-variety Branco aus der Jampal , mit klasse Struktur und Eleganz!
Da lag Julia Harding, Master of Wine und die rechte Hand von Jancis Robinson, bei der Bewertung des Manz Dona Fátima Jampal 2011 genau auf meiner Linie. Zitat: "Fresh with an edge of tannin (it sees some skin contact), it’s a well defined, bright wine." Kein Wunder also, dass es der Dona Fátima Jampal unter Julia Harding’s 50 Great Portuguese Wines 2012 geschafft hat
Auf diese Wahl referenziert in einen ihrer jüngsten Artikel über Manz-Weine auch Sarah Ahmend: "Another rare Portuguese varietal gem: Jampal". Neugierige Zeitgenossen sollten nicht versäumen, den Bericht einmal anzuklicken! Wer möchte, kann darin u.a. die nette Lady kennenlernen, die mit ihrer sympathischen Art den Besuch in Cheleiros (Mafra) zu einem echten Wohlfühlerlebnis macht ...
Und obwohl ManzWine auch Ableger am Douro und auf der Península de Setúbal hat, liegt der Ursprung in der Region nördlich von Lissabon, genauer gesagt wird der Wein als Vinho Regional Lisboa vermarktet ...
Sowohl bei der Weinprobe in Cheleiros direkt, als auch zuhause bei der "Nachverköstigung" empfand ich den sortenreinen Weißen aus der Region - aus der Rebsorte mit dem Alleinstellungsmerkmal (o único vinho monocasta Jampal do mundo) - als einen frischen Weißen, der mit geringer Säure und gefälligen Aromen zu überzeugen weiß ...
Am Manz-Stand auf der ProWein 2016 hatte ich das Vergnügen den Dona Fátima Jampal Branco Jahrgang 2015 probieren zu dürfen: Ich war wieder einmal begeistert und werde ganz sicher in Cheileiros, diesem kleinen Nest in der Nähe von Mafra, auf Einkaufstour gehen ...
Dona Fátima Reserva 2017. 12 Monate in Eiche gereift, ein echter Kaminwein von großer Eleganz.